Am gestrigen Samstag fand der World Cleanup Day statt. Sehr viele Menschen mit ökologischem Gewissen gingen auf die Straßen, in die Wälder, an die Strände etc. und sammelten Müll, um unsere Natur sauber zu halten. Im ersten Moment nahmen wir das mit Freude zur Kenntnis, dass es so viele Menschen gibt, denen etwas an unserer Umwelt liegt. Beim zweiten Gedanken kam schon etwas Ärger auf: Wenn sich viele Leute engagieren müssen, um die Umwelt sauber zu halten, müssen doch (wahrscheinlich vor allem) andere den Müll produziert und entsorgt haben.
Dabei stellen auch wir auf den Baustellen eine Komponente dar, die diesen Müll produzieren. Aber wir sind doch vorbildlich und entsorgen doch unseren Müll immer. Oder doch nicht? Wer kennt folgende Situation auch: Man befindet sich auf der Baustelle und ein Gewitter zieht auf. Man versucht noch schnell die teuren wasserempfindlichen Geräte in den Werkzeugcontainer zu bringen, bevor es von oben nass wird. Plötzlich kommt ein Windstoß und nimmt Plastikfolien (Verpackungsmaterial) oder irgendwelche Abschnitte mit sich und trägt sie zum nahegelegenen Fluss. Herzlichen Glückwunsch! Jetzt gehören auch wir zu den Umweltsündern.
Doch welche Möglichkeiten haben wir denn überhaupt auf Baustellen, um einen verantwortungsvollen Umgang mit Müll auf Baustellen zu erreichen?
Tipp 1: Vermeidung von Verpackungen
Die meisten Baumaterialien kommen verpackt auf die Baustelle. Hier kommen vor allem wie im Lebensmittelbereich Kunststofffolien zum Einsatz. Die Antwort der Lebensmittelindustrie hierauf sind z.B. Unverpacktläden. Aber gibt es etwas derartiges überhaupt für die Baubranche? Die eindeutige Antwort hierauf lautet ja. Man braucht beispielsweise Sande nicht im Baumarkt in der Kunststofffolie kaufen, sondern kann sich diesen auch lose bei bestimmten Baustoffhändlern holen. Auch die Bestellung von Putzen, Estrichen, etc. in wiederverwendbaren Silos spart Verpackungsmaterial im Gegensatz zum Erwerb von Sackware.
Tipp 2: Verwendung von recycelbarem Material
Eine Immobilie verursacht den größten Abfall, wenn es rückgebaut wird. Hat man beim Bau nicht darauf geachtet, dass recycelbare Baustoffe (z.B. auf Lehmbasis, Hanfbasis, etc.) verwendet wurden, müssen die Baustoffe entsorgt werden. Bei gewissen Baustoffen ist eine Verwendung nach dem Rückbau in anderer Funktion möglich.
Tipp 3: Trennung von Müll
Ist es nicht möglich, dass Verpackungsmaterial, Schutt oder Müll vermieden wird, so ist (wie auch im restlichen Leben) wichtig, dass diese Materialien sauber getrennt werden. Viele dieser Stoffe sind keine Abfallstoffe, sondern Wertstoffe. Diese können weiterverarbeitet werden. Wenn man zum Beispiel nicht auf Sackware verzichten kann, so ist die innenliegende Kunststofffolie und die außenliegende Papierhaut wieder zu verwenden. Das funktioniert allerdings nicht, wenn diese Stoffe miteinander in den Sack kommen. Das gilt z.B. auch für Bauschutt bei einem Abriss. Porenbetonstein und Kalksteine haben beispielsweise eine ähnliche Farbe. Das sind allerdings völlig unterschiedliche Baustoffe. Die Trennung der verschiedenen Materialien wird sich bei der Entsorgung auch deutlich im Geldbeutel bemerkbar machen.
Tipp 4: Trennung von Müll bei der Entstehung
Der Müll sollte direkt bei der Entstehung getrennt werden. Lässt man die Materialien auf der Baustelle rumliegen, können diese wieder vermischt werden. Das Beispiel am Anfang unseres Artikels macht das besonders deutlich. Die Materialien können nicht nur von der Baustelle weggetragen werden, sondern auf der Baustelle auch wieder durchmischt. Vielleicht ist hier auch nicht der Wind der Übeltäter, sondern ein Baustellenarbeiter, der die Mülltrennung nicht als sinnvoll ansieht. Darum sollten Säcke mit verschiedenen Materialien vorgehalten werden, in die unmittelbar oder zumindest täglich getrennt wird. Positiver Nebeneffekt ist, dass die Baustelle immer ordentlich ist. Sieht sauber aus und spart Ärger und Zeit, wenn man Werkzeuge und Material sofort findet.
Tipp 5: Qualität bauen
Ein Thema, das häufig vergessen wird: Qualität bauen spart Müll und Schutt! Je länger ein Gebäude steht und genutzt werden kann, desto seltener müssen Gebäude errichtet werden. Wenn zum Beispiel ein Gebäude doppelt solang steht als ein anderes Gebäude spart man sich einmal den Schutt und Müll, der bei einem Rückbau entstehen würde. Danach würde ein ähnliches Gebäude vielleicht wieder errichtet. Auch hier entstehen wieder Müll, Schutt etc. Natürlich ist es allerdings so, dass bei der Instandhaltung des langlebigeren Gebäudes mehr Müll entsteht als bei einem kurzlebigen. Das steht aber in keinem Verhältnis zueinander. Daher führt ein langer Lebenszyklus einer Immobilie zu einer besseren Umweltbilanz.
Falls Ihr noch mehr Tipps habt, so schreibt sie doch unten in den Kommentaren. In diesem Sinne, schafft mit eurer grünen Stimme!
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