Linoleum – alter Hässlon-Boden oder sexy Naturprodukt?

Linoleum – alter Hässlon-Boden oder sexy Naturprodukt?

Linoleum als Bodenbelag gibt es schon seit über 100 Jahren, doch was ist eigentlich Linoleum und zu was hat er sich bis heute entwickeln dürfen?

Vorab schon mal, Linoleum ist aus natürlich abbaubaren Produkten hergestellt und somit laut Definition kein Kunststoff. Seine Grundbestandteile sind Leinöl gepresst aus Leinsamen der Flachspflanze, Naturharze destilliert aus Nadelbäumen, Korkmehl aus der Rinde des Korkbaumes sowie Holzmehl aus heimischen Nadelbäumen, Kalkstein, Jute als stabiles Grundgewebe und Farbstoff umweltverträglicher Natur.

Der Name Linoleum setzt sich aus den lateinischen Wörtern ‘‘linum‘‘ für Leinen und “oleum“ für Öl zusammen. Doch gleich wieder genug vom Besser-Wissen.

Die Herstellung von Linoleum ist dabei sehr einfach. Die Zutaten werden nacheinander vermengt und während einer chemischen Reaktion entsteht dabei Linoleum-Zement. Dieser wird zu einem Strang gezogen und dann in Portionen geschnitten und anschließend gelagert. Dabei hat Linoleum meistens eine Stärke von 2,5mm und eine Bahn hat die Breite von 2 Metern.

Jetzt kommen wir gleich mal zu den sehr markanten Vorteilen von Linoleum, weshalb wir von Höhlenmensch denken, dass dieser Oberflächenbelag in der heutigen Zeit wirklich unterschätzt wird.

Der Bodenbelag ist:

  • robust, strapazierfähig und beinahe unverwüstlich (Menschen die so einen Boden mal entfernen mussten wissen das)
  • lichtbeständig
  • hygienisch und keimtötend
  • geeignet für Fußbodenheizung
  • Schreibtisch-Stuhl-Rollen- geeignet
  • Antistatisch im verlegten Zustand
  • Beständig gegen Fett, Öle, Zigarettenglut sowie kurzzeitig auch schwache Säuren

Durch seine Strapazierfähigkeit und Verschleißfestigkeit wird er in Bereichen wie Küche, Flure, Arbeitszimmer und auch zum Beispiel in Gastronomieküchen oder Krankenhäusern verwendet.

Diese Vorzüge machen es für den modernen Wohnungsbau wieder attraktiv und bei einem Quadratmeterpreis von ca. 40 Euro absolut konkurrenzfähig zu gängigen Belägen.

Nun jedoch zum Nachteil der Linoleumbahnen. Die Bahn auszuschneiden, einzupassen und zu verlegen sollte für den normalen Heimwerker kein Problem darstellen. Die Schwierigkeit liegt jedoch in den Fugen zwischen den Bahnen. Hierzu müssen diese exakt parallel ausgerichtet werden. Anschließend wird durch Spezialwerkzeug und mit einer Schweißschnur die Verbindung hergestellt. Diese sollte während der späteren Nutzung nicht mehr auffallen und vollkommen eben zum übrigen Boden sein. Wer es sich jedoch zutraut, das Werkzeug und die Kenntnis dafür besitzt, bzw. Jemanden kennt, der einem weiterhelfen kann, der ist hier im Vorteil.

Eine Alternative zum aufwendigen Verschweißen von Linoleumbahnen als Meterware ist das Klicklinoleum. Dieses wird gleich dem Prinzip von beispielsweise Laminatböden über ein Nut-Federsystem aneinander geklippt. Dadurch entsteht ein Fugenbild die dem von Parkettboden sehr nahe kommt.

Nachteil hierbei ist, dass die Unterkonstruktion nicht aus Linoleum besteht und nur eine dünne Oberschicht daraus, auf einem Klick-Panel aufgebracht ist. Für Heimwerker ist diese Variante jedoch viel nutzerfreundlicher und kann ohne zusätzliche Fachkraft selbst verlegt werden. Preislich liegt man hierbei dadurch etwas niedriger.

Nachstehend haben wir euch ein Banner von Der NaturBaumarkt verlinkt, in dem ihr euch mal die Oberflächen und Farben des gängigen Sortiments ansehen könnt. Wir finden Linoleum ist trotz seines altbackenen Rufs auf jeden Fall eine gute Bodenvariante und absolut empfehlenswert.

In diesem Sinne schafft mit grüner Stimme!

Der Naturbaumarkt

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