Leserprojekt – Was war zuerst, der Garten oder das Haus? – Teil 1von 2

Leserprojekt – Was war zuerst, der Garten oder das Haus? – Teil 1von 2

Hallo, unsere geschätzten und aktiven Mitstreiter für unsere Umwelt! Der heutige Beitrag ist ein besonderer!

Wir haben eine Anfrage von einem unserer Leser erhalten, die wir selbst so spannend fanden, dass wir jetzt einen Beitrag zu dem Thema machen. Dafür danken wir “Blumen Statt Autos“ für seinen interessanten Beitrag.

Das Thema war: Ich möchte ein Haus zu meinem Garten bauen. Dabei haben wir, von Höhlenmensch, uns Gedanken über diesen Satz und seine reale Umsetzung gemacht. Wenn der Garten im Mittelpunkt stehen soll und das Wohnhaus dazu lediglich eine Begleiterscheinung ist, so muss man sich andere Fragen stellen. Was kann das Haus für den Garten tun? Um welche Art von Garten handelt es sich und welche Voraussetzungen müssen für diesen erfüllt sein? Zu diesem Zweck habe ich unser Permakultur-Buch aus dem Regal geholt, um euch nun zuallererst über die Begrifflichkeit und die Anforderungen einer Permakultur aufzuklären. Dabei bitte ich um Rücksicht, da ich selbst nicht zu erfahren mit dem Thema bin und euch lediglich einen Eindruck von dem Thema Permakultur vermitteln möchte und was sich daraus für Notwendigkeiten und Gelegenheiten ergeben.

Der Begriff Permakultur

Der Begriff Permakultur setzt sich aus “permanent“ und Kultur zusammen und weißt auf eine Gestaltungsweise hin, die Muster sowie Elemente unseres natürlichen Ökosystems nachahmt. Dabei geht es im Weiteren um die Pflege und den Schutz der Umwelt sowie das Reduzieren und Vermeiden von Abfall und darum Ressourceneffizient zu wirtschaften. Kurz gesagt all das was unsere Gesellschaft jetzt erst langsam wieder anfängt zu lernen und auch noch viel lernen muss, um unsere Erde erhalten zu können.

Das Prinzip der Permakultur hat hierbei im Vergleich zu vielen anderen Gestaltungsarten ein starkes ethischen Element. Hierbei wird großer Wert auf einen achtsamen Umgang von Natur und Mensch gelegt, so wie es unsere Natur bereits zeigt. Dabei ist die Kernaussage und der Ansatz der Permakultur ein ganzheitlicher und geht davon aus, dass jede Lebensform gleich wichtig bzw. gleich viel wert ist und wir alle voneinander abhängig sind. Dabei schützt die Nutzung durch Permakultur das Ökosystem und verbessert beziehungsweise stärkt geschwächte Landschaften mit einer geringeren Vielfalt an Artenvielfalt und Struktur. Beispiele dafür wären intensiv genutzte landwirtschaftliche Flächen, Tagebaugebiete, chemisch verseuchte Böden und Gewässer.

Was muss man also dafür bedenken und wie hilft uns ein Haus dabei?

Als erstes muss man sich überlegen welche Faktoren einschränkend sein können. Dabei müssen alle Faktoren beleuchtet werden. Fällt der erwirtschaftete Ertrag aus dem Garten gering aus, so kann es dafür mehrere Möglichkeiten geben. Der Boden kann ungünstig sein, oder das Wohnhaus wirft zu viel Schatten ab, wodurch es sinnvoll ist eine andere Pflanze zu setzen. Da wir hier jedoch unser Wohnhaus nach dem Garten planen haben wir den umgekehrten Fall in diesem Beispiel. Da zuerst der Garten entsteht, muss folgerichtig auch zuerst der Plan für den Garten entstehen, um den richtigen Einsatz des Wohnhauses zu gewährleisten.

Flächeneinteilung

Bei der Planung des Gartens kann das Zonenmodell helfen. Es gehört zu den grundlegenden Werkzeugen der Permakultur-Planung.

Quelle: https://www.avogel.ch/de/natur-umwelt/permakultur.php

Die Zonen überschneiden sich jedoch in der Praxis und dienen nur der grundlegenden Orientierung, Planung und Kategorisierung. Beginnen wir in Zonen 0. Dabei stellt die Behausung, beziehungsweise der Ort an dem die meiste Zeit verbracht wird diese Zone dar.

Die Zone 1 unmittelbar neben Zone 0 und ist auch in der Wirklichkeit dort anzusiedeln. Hier sind alle Pflanzen zu Hause, zu denen man ständig Zugriff haben möchte oder die einer besonders intensiven Pflege bedürfen. So wie zum Beispiel der Salat, der viel Wasser und Mineralstoffe benötigt. In Zone 2 findet man alle Pflanzen die nur in bestimmten Jahreszeiten, oder auch nur nicht täglich geerntet werden. 

Die 3. Zone ist den Pflanzen vorbehalten, die nur eine Ernte pro Jahr einbringen. Das sind vorwiegend Nuss- und Obstbäume. Einen Ring weiter in Zone 4 stehen die Nutzpflanzen und Nutzgehölze. Hieraus wird Holz zum befeuern und Jute sowie Flachs und Hanf gewonnen.

Die Zone 5 ist der Wildnis-Bereich. Hier kann sich die Natur wieder ungestört entwickeln. Außerdem lädt er zum Spazieren und Lustwandeln ein.

Die Grundprinzipien

Nun noch zu den 9 Grundprinzipien der Permakultur Nutzung im Überblick:

  1. Von der Natur lernen – Betrachte die Vergänglichkeit und das Leben deiner Umgebung
  2. Zonen & Kleinklima gestalten – Planung des Gartens mit Wegen und Pflanzenarten
  3. Nicht umgraben, sondern Bodenpflege betreiben – Kleinstlebewesen vergelten es dir
  4. Wasser sparen – nur gießen, wenn notwendig, Wasser ist unser wertvollstes Gut
  5. Abfall verwenden – wiederverwerten, Zweckentfremden, Upcycling
  6. Randzonen und Schichten gestalten – Nachahmung der kontrollierten Vielfalt der Natur
  7. Schutz schaffen – Wände schützen von Wind und reflektieren das Sonnenlicht
  8. Die Tierwelt einladen – guter Boden und verschiedene Pflanzen bedeutet mehr Tiere
  9. Steigerung der Ernte – reichlich Ernte, gesunde Pflanzen, mit der Hilfe der Natur

Das soll es vorerst auch für diese Woche gewesen sein. Wir führen dieses interessante Gedankenmodell nächsten Sonntag um 17 Uhr weiter und werden sehen, wie wir unseren Garten noch genauer Planen können und wie wir uns Punkt 7 der Grundprinzipien auch mit einem Haus zu Nutze machen können.

In diesem Sinne, schafft mit grüner Stimme!

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