Wie mache ich mir Feuer
Mein Vater erzählte mir einmal, dass wenn sie zu Weihnachten in die Mette gingen, welche immer besonders festlich und daher auch lang war, heizten sie immer ein besonderes Stück Holz in den Küchenofen. Den Mettenstock! Dies war entweder ein besonders dickes Stück Hartholz, oder der Fall-Keil, der aus dem Baum vor dem Baumfällen geschlagen wurde. So wurde sichergestellt, dass das Feuer auch nach dem extra langen Gottesdienst immer noch brannte, wenn man wieder nach Hause kam.
Nun, diese Zeiten sind längst vorbei. Wir verfügen über komplizierte und perfektionierte Heimsysteme die uns als Kraftwerk, als Wärmespeicher, als Wasser-Boiler und Heizsystem dienen. Systeme, die von uns auf jeden Benutzer und Haushalt angepasst werden können und sogar von unterwegs via Smartphone geregelt werden können.
Eine große Kluft zwischen der Generation meines Vaters und der heutigen!
So erscheint es nicht verwunderlich, wenn man feststellt, dass die meisten Haushalte in Deutschland, das ist ungefähr die Hälfte, mit Gas heizt und ungefähr ein Viertel mit Öl. Das bedeutet das 75% der deutschen Haushalte, nach einer Studie von 2018, ihre wohlige Wohnzimmerwärme mit fossilen Brennstoffen herstellt.
ZAHLEN UND FAKTEN
Diese Zahlen werden auch nicht rosiger, wenn man sich den 3 Balken mit 9% betrachtet. Dieser macht die Haushalte aus, die mit Fernwärme heizen, was eine relativ aufwendige und ineffiziente Prozedur ist und bleibt und auch nur für Ballungszentren, sprich Großstädte vernünftig anzuwenden ist.
Die erste Zahl, die die nachwachsenden Rohstoffe betrifft, ist die für Holz-Pellets und Holz Heizungen und macht dann immerhin noch 6% von allen Haushalten aus.
Nun nehme ich genau diesen Zustand in Deutschland, das Land, das in Sachen Umweltpolitik ja so gerne Vorreiter wäre, um gleich die zweite Reihe in diesem Block anzukündigen. Sie ist quasi ein Kernthema des nachhaltigen Bauens, da es die tägliche Nutzung von Energie, ihre Gewinnung und Speicherung betrifft. Ein riesiges Thema das hier nochmals zusammengefasst und in die Köpfe der Leute geholt werden soll. In den nächsten Wochen folgen dann auch Einzelthemen auf die speziell eingegangen wird, um dort auch Wissen zu vertiefen und auszutauschen.
Ohne Umschweife also erst einmal: „Welche Arten von Energie für das Höhlenheim gibt es und wie nutze ich sie?“
SONNE
Die einfachste Form von Energie wurde bereits in vorgehenden Themen angesprochen. Die Sonnenenergie. Sie wird von uns durch das Fenster einfallende Licht genutzt. Die Sonnenstrahlen erwärmen im Winter unser Gebäude und dieses Speichert im Idealfall diese.
Eine weiter Möglichkeit ist die Gewinnung von Warmwasser durch Solarmodule oder die Erzeugung von Elektrizität durch Photovoltaikzellen auf dem Dach, welcher dann anschließend wieder in das Stromnetz gespeist wird. Wobei nur die Solarthermie durch Solarmodule etwas zum direkten Energiegewinn für den Haushalt in Form von Wärme beiträgt.
HOLZ
Wie bereits erwähnt ist Holz eine etablierte Form des Heizens. Dies liegt zum einen an der Tatsache das es wohl auch die älteste und Ursprünglichste Form ist. Effizient genutzt wird der Brennwert des Holzes durch die Holzpellet-Heizung oder die Holzbrikett-förder-Heizung. Dabei verwendet man einen Brennstoff der erneuerbar ist und in seiner Wachstumsphase CO2 bindet.
ERDE
Hier ist die Wärmepumpe oder die Geothermie ein inzwischen sehr verbreitetes Mittel um neue gut gedämmte Wohnhäuser mit ausreichend Wärme zu versorgen. Sie nutzt dabei das einfache Prinzip des Temperaturgefälles vom Oberflächennahen Erdbereich bis in tiefere Schichten. Aber auch andere Arten von Wärmepumpen sind verbreitet.
LUFT
Auch Pumpen mit Warm-Luft und Kaltluft Systemen werden mit dem selben Prinzip der Wärmepumpe durch ein Temperaturgefälle und einem Wärmetauscher zur Energie bzw. Wärme Gewinnung verwendet.
oder wasserbasierte Varianten möglich.
WASSERSTOFF
Das System der Wärmepumpe trägt auch im Element Wasser ihren Einsatzbereich, doch etwas neues soll nun in Zukunft in Deutschland stark gefördert und verwendet werden.
Aus Wasser spalte man Wasserstoff! Wasser also H2O besteht aus 2 Wasserstoffatomen und einem Sauerstoffatom. Spaltet man dieses Molekül also in seine Bestandteile auf erhält man einen Teil Wasserstoff.
Wendet man die energiereiche Gewinnung von Wasserstoff beispielsweise durch Kleinkraftwerke bei Windkrafträdern, Gezeitenkraftwerken oder Solar-, bzw. Photovoltaikmodulen an so könnte man in Zukunft Strom in Form von Wasserstoff speichern und dadurch den inhomogenen Stromfluss aus ökologischen Quellen für uns zuverlässig nutzbar machen.
All die hier genannten Heiztechniken und zukunftsträchtigen Heiz- und Speichermedien werden von uns auf unserer Seite hoehlenmensch.com in der nächsten Zeit als Einzelthemen durchleuchtet um für euch klar darzustellen: Wann ist der Einsatz sinnvoll, wie nachhaltig ist die Art der Energieerzeugung, was kostet es mich, wie viel Platz brauche ich dafür und was sind andere zu beachtende Aspekte dabei.
So bin ich auch selbst gespannt wie wir in Zukunft unsere Haustechnik am besten auslegen sollten um effizient und nachhaltig zu bleiben, um dadurch die Umwelt zu schonen, auch wenn meiner Meinung nach jedoch nichts über die Gemütlichkeit eines prasselnden und knisternden Holzofen an einem kalten und stürmischen Winterabend geht.
In diesem Sinne, benutzt eure grüne Stimme!